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Ausstellungen

Hier informieren wir Sie über die aktuellen Ausstellungen unserer Galerie in der Frankfurter Innenstadt

Silke Bonde, Árpád Forgó, Patrik Grijalvo, Ralph Kerstner, Hilde Trip

What you see is what you get but not what you think

18.01.-01.03.2025 | Vernissage Freitag, 17.01.2025 18-21 Uhr

Unter dem Titel „What you see is what you get but not what you think“ präsentieren wir Werke, die erst auf den zweiten oder dritten Blick erschließen lassen, aus welchen Materialien sie entstanden sind. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich mehr Zeit für das Betrachten zu nehmen und Kunst nicht nur schnell zu konsumieren, wie zum Beispiel in den sozialen Medien. Vielmehr soll das Auge in Ruhe über das Werk wandern, so dass man idealerweise selbst dahinter kommt, welche Technik die Künstler angewandt haben.

 

Wir zeigen geformte Leinwände des ungarischen Malers Árpád Forgó, Architekturcollagen des spanischen Fotokünstlers Patrik Grijalvo, gewölbte Papierinstallationen von Ralph Kerstner, Naturkunst der Niederländerin Hilde Trip und erstmals unsere neue dänische Papierkünstlerin Silke Bonde, deren Werkzeuge Skalpell und Aquarellfarbe sind.

 

Wir weisen auch auf die Führung der Galerien Frankfurt Mitte am Samstag,18.01. um 14 Uhr hin, die in der Galerie Maurer in der Fahrgasse 5 startet und bei uns im Haus endet.

Einladungskarte Schlieder Contemporary Galerie in Frankfurt

John Franzen

NOTHING

26.10.-31.12.2024

Fotos: Jens Gerber

Bei John Franzens Spiegel-Arbeiten seiner Creation is Destruction Serie steht die Interaktion des Künstlers und später des Betrachters mit dem Werk im Vordergrund. Die verspiegelten Stahlplatten, in welche raue Axthiebe geschlagen wurden, stören auf den ersten Blick das Auge des von Natur aus narzisstischen Betrachters und regen zur kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung an. 

 

Franzens Werkserie Each Line one Breath ist ebenfalls der eigenen Existenz in Teilform seiner Atmung gewidmet. Jeder Atemzug wird, einem Ritual ähnelnd, meditativ mit einer Linie dokumentiert. Die beiden scheinbar ungleichen Serien sind auf logische, komplementäre Weise miteinander verbunden: die Zeichnungen repräsentieren die spirituelle Seite unseres Wesens, während die Stahlarbeiten die physische Seite darstellen.

Zur Künstlerseite von John Franzen.

Gregor Kalus

Grauzone

07.09.-19.10.2024

Ausstellungsansicht mit Tuschzeichnungen von Gregor Kalus bei Schlieder Contemporary

Die Tuschemalerei des Hamburger Künstlers Gregor Kalus wirkt von weitem wie Schwarzweißfotografie, doch bei näherer Betrachtung bemerkt man die verschwommenen Linien, versucht im Kopf fehlende Elemente der Physiognomie der Portraitierten zu vervollständigen und zu erraten, wer die Dargestellten sind und in welcher Beziehung sie zu einander stehen. Gibt es überhaupt einen Zusammenhang in den 9-teiligen Portraitreihen des Künstlers? In der Tat sind die Menschen aus der Welt- und Zeitgeschichte willkürlich zusammengestellt, es besteht keine Verbindung zwischen Kurt Cobain und Yayoi Kusama und erst recht nicht zwischen Nina Simone und Nicolàs Maduro. Dass in seinen Arrangements immer eine negativ konnotierte Person auftreten muss, ist eine wichtige Vorgabe des Künstlers - meistens handelt es sich hier im männliche Politiker, Diktatoren oder Serienmörder. 

 

Wegen des fehlenden thematischen Zusammenhangs reduziert sich der gemeinsame Nenner der Dargestellten schließlich auf das Menschsein und dessen Vergänglichkeit. Das Universum vergisst uns alle, ganz unabhängig davon, wer wir zu Lebzeiten sind oder waren. „Space Forgets Everybody“ nennt er die Werkserie, deren Gesichter flüchtig dargestellt sind, im Begriff sich aufzulösen. Der erste Prozess des Vergessens scheint eingeläutet zu sein.

Gregor Kalus lässt sich von der Bilderflut, der wir permanent ausgesetzt sind, inspirieren aber auch von Filmen oder Serien, deren Szenen ihm im Gedächtnis geblieben sind. Es treten Momente aus Pulp Fiction, Thelma & Louise, Der unsichtbare Dritte oder Stranger Things auf. Kennt man diese jedoch nicht, eröffnet sich oft ein Interpretationsspielraum, welcher der Ausstellung auch den Titel „Grauzone“ verliehen hat. Er bezieht sich eben nicht nur auf das offensichtliche Spektrum der Grautöne seiner Tuschen, sondern insbesondere auf die Mehrdeutigkeit der präsentierten Motive. Liegen zwei Menschen auf der Lauer und beobachten ihr Opfer oder wurden sie genötigt, sich bäuchlings ins Gras zu legen? Dem Betrachter wird die Wertung und Entwicklung eigener Parallelen überlassen, der Künstler gibt uns keine feste Richtung vor.

Auch die neueste Serie der Maskenbilder orientiert sich an aktuellen Themen unserer Zeit. Ist die maskierte Person Opfer oder Täter? Handelt es sich um ein Folteropfer aus Abu Graib oder um einen Ku-Klux-Klan Anhänger? Ist der Mensch mit dem Hoodie ein afroamerikanischer Jugendlicher in Nordamerika, der zur falschen Zeit am falschen Ort sein Handy aus der Tasche ziehen möchte und dafür von Polizisten erschossen wird? Ist er ein Krimineller, der mit vermummten Gesicht eine Straftat begeht oder doch einfach nur ein Jogger, der sich zum Schutz vor dem Herbstregen die Kapuze aufgezogen hat? Die Werke sind durchaus auch als Anregung zum Nachdenken zu sehen: wie bewerten wir die Menschen in unserer Gesellschaft und hinterfragen wir die Herkunft der medialen Bilder, die wir konsumieren, zu genüge?

Oft entwickelt sich für den Hamburger Maler eine Serie ganz nebenbei und gewinnt dann doch an Bedeutung. Aufgrund seiner großen Konzentrationserfordernis beim Malen der Tuschen benötigte Gregor Kalus einen Gegenpol zur Figuration und fing an, mit seiner nicht-dominanten Hand großformatige Leinwände mit Ölsticks abstrakt zu bemalen. Durch den Einsatz der linken Hand verzichtet er auf jegliche Absichtlichkeit, lässt seine Gedanken ziehen, um möglichst instinktiv zu arbeiten und sich regelrecht frei zu malen. Es entstehen ebenenreiche Bilder, die dazu verleiten, den Linien nachzufahren, um den Zusammenhang zu begreifen, der auch wieder beobachterabhängig interpretiert werden kann. Die eine Serie bedingt die andere - das Gleichgewicht muss in seiner Malerei stimmen.

Das Programm der Frankfurt Art Experience entnehmen Sie bitte der Website, über die Sie auch die geführten Touren für Samstag, 07.09. und Sonntag, 08.09.2024 buchen können. 

Zur Künstlerseite von Gregor Kalus.

Fotos: Jens Gerber

Patrik Grijalvo

Gravitación visual

22.06.-10.08.2024

Schlieder Contemporary freut sich, die Fotografieobjekte des 1984 in Bilbao geborenen Patrik Grijalvo in der ersten gemeinsamen Einzelausstellung zu zeigen. Der spanische Künstler fotografiert weltweit sowohl die Fassaden als auch Innenräume von Kunstmuseen, die primär von zeitgenössischen Architekten wie Zaha Hadid, Rem Koolhaas, David Chipperfield, Amanda Levete, Frank Gehry, Italo Rota oder Tadao Andō entworfen wurden. Er zerschneidet dann die analogen Fotografien und rearrangiert sie zu neuen fiktiven Kompositionen, die größtenteils nicht mehr erkennen lassen, wo die Ansichten ursprünglich einmal aufgenommen wurden. Es entsteht eine faszinierende Verschmelzung von Realität und künstlerischer Interpretation. Sein Werk zeichnet sich durch eine subtile Eleganz und eine tiefgründige Sinnlichkeit aus, die den Betrachter in eine Welt der Rätsel und Reflexionen entführt.

Zur Künstlerseite von Patrik Grijalvo.

Fotos: Jens Gerber

SOMMERAUSSTELLUNG IM 1. STOCK

Thea Altmann, Timo von Eicken, René Galassi

22.06.-10.08.2024