Claus Rottenbacher | Galerie für zeitgenössische Kunst | Schlieder Contemporary
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Claus Rottenbacher (Trebgast, DE) 

Abstrakte Fotografie in Flieder und Gelbtönen mit weißem Polaroid Rand

Claus Rottenbacher, geboren 1965, lebt und arbeitet in Oberfranken. Ausgebildet als Ingenieur war er nach seiner Promotion einige Jahre als Unternehmensberater und danach als selbstständiger Unternehmer tätig.

 

Seit 2004 arbeitet er ausschließlich als Fotograf sowohl an freien, künstlerischen Serien wie auch an Auftragsarbeiten. Seine freien Arbeiten fokussieren auf gesellschaftspolitische Themen wie z.B. dem Umgang mit Macht (Prostratio), der Bedeutung von Europäischen Grenzen (Non Plus Ultra) oder der Migration im 21. Jahrhundert (Land of Promise). Mit dem Beginn der Pandemie in 2020 hat sich der Fokus in Richtung Abstrakte Fotografie verschoben. Er interessiert sich aktuell für zufällig entstandene Momentaufnahmen, welche ganz ohne Kamera das Licht auf Sofortbildmaterial einfangen und abstrakte Lichtzeichnungen in einem singulären, performativen Akt entstehen lassen.

Zur Entwicklung meiner Arbeit

Claus Rottenbacher, 2023

 

Mein künstlerisches Schaffen sehe ich als eine große, fortlaufende Studie zum Thema Schein und Sein. Dabei halte ich mich offen für neue Entwicklungen und Entdeckungen. Während sich meine frühe fotografische Arbeit bis 2020 inhaltlich zusammenhängend als Kontinuum entwickelt hat, wurde die Corona-Pandemie zu einem persönlichen turning point, der massiv in meine Arbeit eingegriffen und ihr eine neue Richtung gegeben hat.

 

In den 10 Jahren vor der Pandemie (2010-2020) habe ich große, gegenständliche Bildserien mit aufwändigen, malerischen Motiven geschaffen, die gesellschaftspolitisch getrieben waren, wie von dem Spannungsverhältnis von Macht und Machtmissbrauch (Prostratio), der Auswirkung von politischen Systemen auf Architektur und Gesellschaft (ICC und Fahrbereitschaft), dem Einfluß von geopolitischen Grenzen auf Orte (Non Plus Ultra), oder auch dem Migrationsthema (Land of Promise). Mein Blick ging nach außen in die Welt und hat dort persönliche Bilder für diese Subtexte gefunden.

Die disruptive Wucht der Pandemie sorgte bei mir für einen shift of focus bis hin zur grundsätzlichen Hinterfragung der eigenen künstlerischen Existenz.

 

Zu Beginn der Pandemie sind die beiden Serien Teufelsberg und Home Office entstanden. Sie zeigen beide noch gegenständliche Motive aus der realen Welt. Durch die Abschirmung von der Außenwelt hat der Blick nach innen dazu geführt, meine vertraute Arbeitsweise fundamental zu hinterfragen. Ich fand Inspiration beim fotografischen Basismaterial der Analogfotografie. Es entstanden die Serien Analogue Coincidence und Stardust. Beide Serie sind zwar noch wie gehabt mit der Großformatkamera entstanden, sie sind jedoch in zweierlei Hinsicht fundamental anders und markieren einen wichtigen Schritt in meiner Arbeit: Erstens sind sie abstrakt und zweitens sind die Motive nicht bewusst von mir gesucht und belichtet worden, sondern vom Zufall bestimmt. Seit dem Anbeginn meiner fotografischen Arbeit, war ich fasziniert von fotografischer Perfektion. Die Beschäftigung mit einer bis dato strikt ausgeschlossenen Dimension, dem fotografischen Zufall, fühlt sich jetzt großartig und befriedigend an. Mit dem Ausbruch aus meiner früheren Art des Fotografierens ist Raum für eine andere Art Realismus entstanden.

Die Serie Stardust adressiert darüber hinaus in besonderer Weise das dumpfe Bedrohungsgefühl im Lockdown: Zu sehen sind Abdrücke von Vogelkollisionen auf meiner Studio-Glasscheibe, die – obwohl durchsichtig – neuerdings zur unüberwindlichen Barriere zwischen innen und außen geworden war: Für Menschen war der Außenraum jenseits der Glasscheibe staatlicherseits verboten, für die Vögel, ein Symbol der uneingeschränkten Freiheit, der Innenraum unerreichbar und als Grenze potentiell tödlich.

Während einer Residency im CCA in Andratx, Mallorca, ist 2021 das Projekt „Beginning to see the Light“ entstanden, welches sich – in höchstmöglicher Freiheit – dem Kern der Fotografie zugewendet hat: Dem Einfangen von Licht auf Sofortbildmaterial, ganz ohne Kamera. Die Serie zeigt abstrakte, vom Zufall bestimmte Lichtzeichnungen, entstanden in einem singulären, performativen Akt.

Biografie

* 1965

1992-1995

Promotionsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG

seit 2004 freier Fotograf
 

Einzelaustellungen

2023

Ed´s deLight, Schlieder Contemporary, Frankfurt

2020

Land of Promise, KaschierungBerlin, Berlin

2020

Land of Promise, IAM, München

2018-2019

Non Plus Ultra, Center of Contemporary Art (CCA), Andratx, Mallorca

2018

ALL OF THIS AND NOTHING, zusammen mit Susanne Rottenbacher, Efremidis Gallery, Berlin

2018

Border Matters, zusammen mit Susanne Rottenbacher, Kunsthalle 1 Center of Contemporary Art (CCA), Andratx, Mallorca

2017

Non Plus Ultra, FAHRBEREITSCHAFT, Haubrok Foundation, Berlin

2017

Non Plus Ultra, Stiftung Brandenburger Tor, Berlin

2016

Raumporträts, Ausstellungsraum für Architektur und Design, Bettina Kampe, Stuttgart

2015

ICC, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin

2014

Ostort / Westort, Kasino der FAHRBEREITSCHAFT, Berlin

2012

Prostratio, Hotel de Rome, Unter den Linden, Berlin

2011

Stairway to more than one heaven, Installation bei Artificial Image, Berlin

2010

Great Kids, Ausstellung und Buchpräsentation Great Kids, Volume I, bei 25books, Berlin

Gruppenausstellungen

2022

In Focus, BermelVonLuxburg Galerie, Berlin

2021

Freedom - 5 different points of view, Living, Berlin

2021

A Place I Remember But Still Haven't Been To, SchauFenster, Berlin

2021

Das Füttern von Tauben ist nicht gestattet, Hellriegel Rechtsanwälte, Berlin

2020

Contemplatio, Online-Gruppenausstellung,

2017

Urban Living, Showroom Templiner Park, Berlin

2017

Szenenwechsel, Schlieder Consulting, Frankfurt

2013

Shine a light, mit Susanne Rottenbacher, DMW LLP, Kurfürstendamm, Berlin

2012

Der Blick des Anderen, mit Hans Georg Berger, Nora Bibel, Ting Ting Cheng und Marei Wenzel, 5. Europäischer Monat der Fotografie, Berlin

2010

Paderborner Fototage, mit Katharina John, Jim Rakete, Jochen Viehoff et al., Paderborn

Veröffentlichungen

2018

PROSTRATIO, Ausstellungskatalog, Efremidis Gallery, Berlin

2017

Non Plus Ultra, Ausstellungskatalog, Stiftung Brandenburger Tor

2015

Westort | Ostort - Raumporträts: Das ICC und die Fahrbereitschaft, mit einem Vorwort von Felix Hoffmann und einem Essay von Nikolaus Bernau, 96 Seiten, Kehrer Verlag, Heidelberg (Erscheinungstermin August 2015)

2012

Der Blick des Anderen, Katalog Gruppenausstellung, 5. Europäischer Monat der Fotografie 2012, herausgegeben von Michael Maria Müller, Berlin

2010

Great Kids, Volume I, Mit zwei Essays von Rafael v. Uslar, deutsch/english, 84 Seiten, Darling Publications, Köln

Sammlungen 

Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst, Berlin

Museum Charlottenburg / Wilmersdorf, Berlin

Stiftung Brandenburger Tor, Berlin

Sammlung Haubrok, Berlin

Sammlung Ingrid und Thomas Jochheim, Berlin/Recklinghausen

Sammlung Jacob Brunsborg, Dänemark

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